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01.07.06 Dschu Ngl:Der Krötendämon

BenTon rannte so schnell ihn seine Füsse trugen, durch das dichte Dickicht des Dschungels. Etwas monströses war ihm auf den Fersen. Mit gewaltigen Sätzen sprang es hinter ihm her, doch durch sein geschicktes Hakenschlagen hatte das Biest ihn noch immer nicht eingeholt. Bei jedem Sprung seines Verfolgers krachte dieser in der Nähe Bentons in das Unterholz. Äste und junge Bäume zerbarsten einfach unter dessen Wucht. Lange würde er diese Geschwindigkeit nicht mehr aufrecht erhalten können, dessen war sich Benton sicher, dann würde er sich der Bestie stellen müssen...

Bis vor kurzer Zeit war der junge Benton noch einer der Akolyten im nahen Tempel gewesen. Er war im umliegenden Dorf als kleines Kind gefunden worden und, wie alle Findelkinder in dieser Gegend, in die Obhut der Priester des Tempels gegeben worden, um als einer der ihren aufzuwachsen. In der vergangenen Nacht hatte er keinen Schlaf gefunden und war, aus einem unerklärlichen Impuls heraus, aufgestanden, hatte den Schlafraum der Akolyten verlassen und war durch den Tempel gewandert. Zunächst hatte er für einen Moment die nächtliche Stille und die Kühle der Tempelhallen nach einem heißen Tag genossen, als er plötzlich Stimmen aus dem Keller an sein Ohr dringen hörte. Benton wunderte sich, wer außer ihm um diese Zeit noch auf war und stieg kurzerhand die Treppe ins Untergeschoss hinab. Am Fuß der Treppe konnte Benton bestimmen, daß die Laute aus dem Altarraum, der am Ende des Ganges lag, drangen. Eine Stimme, die leisere von beiden, konnte er inzwischen klar als die der Hohepristerin LiuLu? identifizieren, doch die andere Stimme klang ungleich beunruigender. Im Klang ähnelte sie entfernt der des freundlichen, alte Abtes OfuRo?, doch hatte sie etwas unnatürlich durchdringends und sämtliche freundlichkeit erschien wie abgestorben. Ein Schauer lief über Benton's Rücken. Er verstand nicht, um was es in dem Gespräch der beiden ging, da sie sich in einem altertümlichen Dialekt unterhielten. Auf leisen Sohlen pirschte er sich näher heran. Mit einer schaurigen Faszination schien ihn die Stimme näher zu sich ziehen zu wollen. Als er vorsichtig um eine Türeinfassung in den Raum lugte erstarrte Benton. Das Blut schien ihm in den Adern zu gefrieren. Dort waren tatsächlich die Hohepriesterin und der alte Abt, doch dieser war nur schwerlich wiederzuerkennen. Ofuro lag auf dem Altar. Seine Haut wirkte bleich und eingefallen. Sein Blick war hohl und bar allen Lebens. Im grünlichen Licht des faustgroßen Edelsteins, den die Priesterin über den Altar hielt, gab der Abt ein schauriges Bild des Todes und des Verderbens ab. Irgendwie wirkte der Altar, bei genauerer Betrachtung auch eigentlich mehr wie ein Sarkopharg, fiel Benton nun unpassenderweise auf.

Als das Entsetzen schließlich Oberhand über die Faszination gewonnen hatte, floh Benton kopflos den Gang hinunter und durch eine offene Tür. Seine Gedanken rasten. Plötzlich fiel ihm auf, wo er gerade war. Er war schnurstracks ins Reliquarium des Tempels gerannt, wo die heiligen Gegenstände der Sonnentochter aufbewahrt wurden, der Göttin, welcher der Tempel geweiht war. Die Sonnentochter war, der Legende nach, eine wohlmeinende Fürsorgerin aber auch eine starke Beschützerin dieses Landstriches und seiner Bewohner gewesen, zu der Zeit, als die Götter noch bei den Menschen weilten. Dies und vieles mehr hatte Benton in seiner jahrelangen Ausbildung hier im Tempel gelernt. Nun stand er inmitten der Artefakte, die Eigentum ebendieser Göttin waren und normalerweise nur an einem Tag im Jahr das Tageslicht sahen, dem Tag, an dem die alljährliche Weihezeremonie stattfand. Irgendein Prozess im inneren Bentons war der überzeugung, daß die einzig richtige Handlungsweise in dieser Situation im normalerweise Undenkbaren lag. Kaum das er sich versah, hatte diese Kraft in ihm damit begonnen die heilige elementare Rüstung der Göttin von ihrem Gestell zu nehmen und Stück für Stück anzulegen. Ein sanftes, goldenes Licht breitete sich um Benton aus.

Auch der Lunar Tosk und seine treue Begleiterin, die Woodspider Ra Chel durchstreiften den Wald auf der Suche nach einem geeigneten Nachtlager, als Ra Chel Tosk plötzlich zur Yorsicht gemahnte. Kurz darauf nahm auch Tosk die Erschütterungen am Waldboden wahr und konnte wenig später das abbrechende Krachen von Zweigen hören. Irgendetwas, oder irgendjemand, der offensichtlich keinerlei Rücksicht auf seine Umwelt nahm, kam in direkter Linie auf sie zu. Tosk verwandelte sich in seine Totemgestalt und huschte eichhörnchengeschwind einen Stamm hinauf in die Baumkronen. Er hoffte, von dort einen besseren Ausblick auf die, sich nähernde, Gestalt zu bekommen.

Gleichzeitig war eines der wohl gefährlichsten und unberechenbarsten Wesen des Waldes, ganz in der Nähe unterwegs. In der sinistren Gestalt eines manequinartigen Hölzpüppchens mit überproportioniert großen, neugierigen Augen, sammelte die Fee BahRinntarLa in bester Hänsel-und-Gretel manier Essenz-Krumen vom Waldboden. Die Resonanzrückstände verströmten für die Fee das starke Aroma des Überlebensinstinktes eines mehr als gewöhnlichen Sterblichen, gewürzt mit einem feinen, delikaten Hauch von Panik. Genüsslich jede zweite oder dritte Krume naschend, folgte Bah Rinntar La der Spur.

Benton sprang im letzten Moment zur Seite und die klebrige Zunge seines Verfolgers verfehlte ihn nur um Haaresbreite. Die gigantische Kröte hinter ihm machte ihrem Zorn mit einem markerschütterndem Quaken Luft. Irgendwie hatten ihn seine letzten Kraftreserven, an denen er zu zehren glaubte, noch immer nicht im Stich gelassen. Ob es nun die verzweifelt Angst vor dem Ding war, das versuchte ihn aufzufressen, oder etwas anders, das dafür die Verantwortung trug, konnte Benton nicht näher bestimmen. Und es war ihm im Moment auch völlig egal, solange er nur mit dem Leben davonkam. Immer wieder sprang der Dämonenfrosch im eine Position kurz vor, oder hinter Benton und schoss seine Zunge auf den Jungen ab. Dieser entkam den Versuchen der Kreatur jedoch jedesmal mit einem gewagten Sprung, oder parierte die Zunge mit einem Speer, den er sich bei seiner Flucht aus dem Tempel im Vorbeirennen geschnappt hatte.

Tosk und Ra Chel beobachteten den seltsamen, golden leuchtenden Jungen mit der Jaderüstung und dessen krötengestaltigen Verfolger von ihrer Position in den hohen Ästen aus. Tosk hatte überlegt, ob sie sich einmischen sollten. Da ihm die Krötenartige Kreatur und die gesamte Situation doch eher suspekt erschien, hatte er sich entschlossen das Geschehen lieber noch eine Weile zu Beobachten. Wenn der Junge auch nicht gerade mutig erschien, so war es doch beeindruckend, wie er den Angriffen der Bestie, ein ums andere mal athletisch auswich.

Als der ungleiche Kampf sich auf eine kleine Lichtung verlagert hatte, fiel Tosk auf, daß noch weitere Zuschauer außer ihm und Ra Chel das Vorgehen beobachteten. Der Krötendämon hatte bei der Landung seines letzten Sprunges ein weitläufiges Gebüsch auf der anderen Seite der Lichtung zusammengedrückt, hinter dem Tosk einen kleinen, hölzernen Waldgeist flink hatte weghuschen sehen. Der umrundete kurz darauf den Jungen und den Krötendämon, und setzte sich auf einen Ast in der Nähe des Lunars.

Benton sprang, Deckung suchend, kurz hinter den Baumstämmen um die Lichtung, in deren Zentrum sich der Krötendämon drehte. Der schwere, schwarzbraune, glitschige Leib glänzte und tropfte vor Schleim. Die riesigen Glupschaugen des Monsters folgten Bentons Bewegungen unablässig. Erneut versuchte er seine Beute mit seiner pfeilschnellen, klebrigen Zunge einzufangen. Irgendjemand, den Benton nicht sehen konnte rief "Achtung Junge !!!" und Benton zog sich gerade im richtigen Moment einen tiefsitzenden Ast hinauf, daß die Krötenzunge scharf unterhalb daran vorbeischleuderte.

Tosk, das Hatra, das da eben die Warnung ausgestoßen hatte, hatte beide Vorderpfoten vor die Schnauze geschlagen, ungläubig darüber, daß er das gerade tatsächlich laut gerufen hatte. Die Situation hatte ihn zu sehr mitgerissen. Rachel funkelte ihren Begleiter wütend über dessen Ausbruch an, während der vermeintliche Waldgeist mit den großen, neugierigen Augen auf seinem nahen Ast leise kicherte. Durch die Ablenkung war ihnen jedoch für einen kurzen Moment das Kampfgeschehen entgangen. Benton war kurz unter ihnen von einem Baum hinter den nächsten gesprungen und die Kröte hatte erneut zum Sprung angesetzt. Im letzten Moment sahen sie das gewaltige Scheusal auf sich zufliegen. Als letzte Rettung bogen Ra Chel und der vermeintliche Waldgeist den Ast auf dem sie saßen um die Flugbahn der Kröte herum. Die Charms verbogen den Ast in offensichtlich unnattürlicher Weise. Krachend landete der Krötendämon unter ihnen.

Benton, der bemerkt hatte, daß dort inzwischen noch etwas anders, außer dem Krötendämon vorging, packte all seinen Mut zusammen. Seine Hände schlossen sich fest um den Schaft des Speeres und er fasste den Entschluss, weder im Magen dieser Bestie, noch dem irgend eines anderen, furchtbaren Waldbewohners zu enden. Die Beute wurde zum Jäger. Mit einem Schrei und einem gewaltigen Satz sprang Benton auf das Krötenmonstrum los, und versucht diesem den Speer in die dicke, warzige Flanke zu treiben. Sein Angriff schlug fehl. Die Spitze des Speers wurde von der zähen, schleimigen Haut abgeleitet. Nun war der Krötendämon wieder am Zug. Der sprang kurz zurück und ließ seine Zunge hervorschnellen, doch Benton hatte mit dem Manöver seines Gegners bereits gerechnet. Kurz bevor die Zunge ihn erreicht hatte, stieß er mit dem Speer von der Seite zu, und nagelte die durchbohrte Zungenspitze in den den nächsten Baumstamm. Der dämonische Frosch gab ein rasendes, ungläubiges Röhren von sich.

Für Ra Chel war gerade das wohl das Zeichen zum Einschreiten gwesen, denn sie stürzte sich fast im selben Moment auf den Rücken des Monsters und grub ihre giftigen Mandibeln tief in dessen Nacken. Mit dem Versuch Ra Chel abzuschütteln besiegelte der Krötendämon schließlich sein Schicksal, da diese es schaffte, im Sprung geschickt unter den Dämon zu klettern. Die weiche Unterseite der Kröte war nur unzureichend durch die warzenüberzogene, schleimige Lederhaut geschützt und Ra Chel fräste sich regelrecht durch dessen Eingeweide.

Benton stand das Entsetzen erneut ins Gesicht geschrieben. Zwar war das Krötenmonstrum erledigt, doch was war das, was die Bestie erledigt hatte ? Und viel wichtiger, würde es ihn noch als schnellen Nachtisch ebenfalls erledigen wollen ? Die hölzerne Spinne fixierend, zog Benton den Speer aus Baumstamm und Zunge und versuchte ihn möglichst rasch zwischen sich und die Spinne zu bringen.

Tosk nahm seine menschliche Form an und hangelte sich von den Ästen auf die Lichtung um einzuschreiten. Er sprach den Jungen an: "Der Mutter sei dank, du bist unversehrt. Keine Angst, meine Begleiterin hier wird dir nichts tun. Sie mag nur keine Dämonen, musst du wissen. Du siehst mir allerdings nicht gerade nach einem Dämonen aus, obwohl man so Leute wie dich im Wald nicht oft zu sehen bekommt... Oh, verzeihung. Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Tosk. Meine Begleiterin Ra Chel und ich sind Freunde des Waldes. Wie ist denn dein Name, Junge ?" Überrumpelt vom Wortschwall des Fremden erwiederte Benton seinen Namen zunächst nur zögerlich. Auch der kleine, vermeintliche Waldgeist hatte sich inzwischen auf die Lichtung geschlichen und lugte hinter Tosk's Beinen hervor.

Auftritt der Schmiededorfbewohner: Uiao Uioi und seine waffenstarrende Begleiterin Han Pui hatten den nahen Kampflärm ebenfalls vernommen, und da sie ihr Nachtlager offensichtlich doch nicht an einem sicheren Ort aufgeschlagen hatten, intressierte es sie, was hier die Nachtruhe störte. Unter zuhilfenahme ihrer Waffen bahnten sie sich einen Weg durchs dichte Unterholz.

Auf der Lichtung waren Benton und Tosk inzwischen ins Gespräch gekommen, und Benton berichtete, wie er dazu gekommen war, daß ihn der Krötendämon verfolgt hatte. Als Tosk an den Geräuschen, die Uiao Uioi und dessen Begleiterin beim Freihacken des Weges produzierten, hörte, das noch mehr Menschen, dazu noch relativ rücksichtslos, durch den Jungel turnten, unterbrach er sein Gespräch mit dem Jungen um die Neuankömmlinge in Empfang zu nehmen.

Die wunderten sich zunächst sehr, als aus der Richtung, in die sie strebten, ein alter Mann mit hochotem Kopf und wild umherwedelnden Armen auf sie zustapfte und sie als "Waldzerstörer" bezeichnete. Verständnisslos starrten sie den Alten an. Nach wenigen Augenblicken des Abschätzens hatte Uiao jedoch beschlossen, daß der Greis keine ernsthafte Bedrohung darstellte, und packte daraufhin seine Waffe weg, was den alten interessanterweise zum Schweigen brachte. Uiao erklärte, daß sie Kampfeslärm vernommen hatten, und schauen wollten, um was es sich handelte. Der alte erwiederte, daß der Kampf bereits vorbei sei und sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauchten, woraufhin dieser Uiao und seine Beleiterin einlud, das nächtliche Lager mit ihnen zu teilen. Dankend nahmen die Reisenden aus dem Schmiededorf an.

Später am Lagerfeuer

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