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Kanes Erlebnisse

Der Lehrer

Irgendwie war er mit sich unzufrieden. Zu lange hatte er schon nicht mehr wirklich trainiert, jedenfalls nicht das, was ihn wirklich interessierte. Gut, die kleinen Sparrings mit Hermann waren immer recht kurzweilig gewesen, auch die Ausbildung seiner treuen Wikinger war wirklich eine Herausforderung, aber er selbst sah, daß sein eigener Trainingserfolg zu stagnieren begann. Er mußte sich nach einem neuen Trainer umsehen. Von Herrmanns Stil hielt er nicht viel, er war zu plump, zu auffällig, nicht wirklich subtil...

Er hatte im Fernsehen von "Ninjas" erfahren. Menschen, die sich wirklich unauffällig bewegen konnten, die es jederzeit vermieden unnötig Aufmerksamkeit zu erregen, die dennoch ihre Ziele sehr beständig verfolgten. Er hatte gelesen, daß es in Darmstadt ein "Dojo" gab, eine Ausbildungsstätte für solche Kämpfer. Er mußte den Meister den "Sensei", finden, und ihn bitten, ihn als Schüler zu akzeptieren. Gleich heute wollte er anfangen zu suchen.

Er fand die Adresse des Dojos relativ schnell heraus, er hatte Hook nur einmal danach fragen müssen, dieser hatte ihm ein Buch in die Hand gedrückt, mit den Worten: "Schau doch mal in die Gelben Seiten, die machen Dein Unleben leichter." Naja, er hatte Recht behalten, es stand tatsächlich diese Schule darin. Er legte seine Waffen zuhause ab, heute würde er sie nicht brauchen. Er trat also auf die Straße und machte sich auf den Weg. Es hatte recht früh gedämmert, es waren noch einige Leute unterwegs, die ihn allerdings nicht bemerkten. Er kam an der Adresse an. Es war ein Haus, er würde schätzen, ca. 100 Jahre alt, genauso wie alle anderen in der Gegend. Am Hofeingang war ein Schild: "Dojo Darmstadt, Kampfsportschule". Er sah sich um und trat in den Hof. In dem Gebäude zu seiner Rechten brannte Licht im ersten Stockwerk. Er probierte, die Tür aufzumachen. Verschlossen. Die Wände waren halbwegs ordentlich verputzt, die Fenster waren sehr groß (wie es wohl zu diese Zeit üblich war). Er könnte es schaffen. Er sprang ab und schaffte es gerade so, das Fenstersims zu fassen. Er zog sich hoch und schaute in den Raum hinein. Er konnte fünf Personen sehen. Alle waren komplett schwarz gekleidet. Vier knieten auf der Fensterseite mit dem Rücken zu ihm, ihnen gegenüber kniete ein asiatisch aussehender Mann. Das mußte dann wohl der "Sensei" des Dojos sein. Er schien im Moment irgendetwas zu den anderen zu sagen. Kane konnte sich nicht mehr lange in dieser unbequemen Position halten, er hatte jetzt mehrere Möglichkeiten. Er konnte einfach so in den Raum eindringen, was sehr unhöflich gewesen wäre, er konnte sich auf das Fenstersims stellen und noch eine Weile zuschauen, oder er konnte wieder zurück auf den Boden springen. Er ließ los und kehrte auf den Boden zurück. Dann betrachtete er die Fenster im Erdgeschoß noch einmal genauer. Sie waren alle nur einfach verglast, es waren alte Holzrahmen. Er schaute erstmal in alle hinein. Einer der Räume war ein Büro, die Tür zu diesem Raum war wahrscheinlich abgeschlossen. In den anderen Räumen konnte er nicht viel erkennen, einer war wohl eine Art Tempel, der dritte war wahrscheinlich ein Wohnraum. Er ging noch ein paar Schritte zurück und schaute sich das Haus an. Im oberen Stockwerk gab es auf der einen Stirnseite einen Balkon. Leider war das der zweite Stock. Er schaute sich im Hof um. Das Hoftor war ca. 2,5m hoch, die Mauer, in der es war, war ca. 3m hoch. links war ein Gebäude, das auf dieser Seite keinen Eingang und keine Fenster hatte. zwischen den Gebäuden erhob sich eine zweieinhalb Meter hohe Mauer auf der anderen Stirnseite des Hofes. Auf diese kletterte er nun. Er blickte in einen Garten auf der anderen Seite mit alten moosbedeckten Bäumen, leicht verwahrlost, die Beete kaum noch zu erkennen, lediglich die alten Rosenstöcke, die jetzt wild wucherten, ragten aus ihnen deutlich empor. Er sprang in den Garten hinab und schlich durch das Dickicht zu dem Baum, der der Schule am nächsten stand. Rasch kletterte er empor, bis er dem Balkon gegenüber war. Er sah, daß die Tür nur gekippt war. Es war nicht weit. Er sprang ab und bekam auch das Geländer zu fassen. Mit einiger Anstrengung zog er sich hoch. Er sah sich um, niemand war zu sehen. Er kauerte sich an einer Ecke des Balkons zusammen und lauschte. Aus dem angrenzenden Raum konnte er nichts hören. Er schien leer zu sein. Vorsichtig kroch er zur Tür und spähte hinein. Dies schien ein Schlafzimmer zu sein. Er konnte deutlich ein Bett erkennen. Es schien aber niemand anwesend zu sein. Vorsichtig faßte er durch den Spalt in der Tür und versuchte, den Hebel, der die Tür öffnet, zu erreichen. Er legte ihn um und hielt gleichzeitig die Tür fest, da sie dann nur noch an einem Punkt im Rahmen gehalten werden würde. Nach einer Weile gelang es ihm, er versuchte ja, so geräuschlos wie möglich zu sein. Vorsichtig schwenkte er die Tür in den Raum und ging hinein. Dann schloß er die Tür, legte den Hebel jedoch nicht um. Vielleicht könnte er diese Rückzugsmöglichkeit noch brauchen. Leise schlich er möglichst nah an der Wand entlang, weil er hoffte, daß der Holzfußboden an dieser Stelle weniger Geräusche machen würde. Er versuchte, leise die Klinke herunterzudrücken. Sie knarrte leicht. Er hielt inne und lauschte. Nichts.

Langsam und vorsichtig öffnete er die Tür. Vor ihm lag ein Flur von dem aus nach links eine Treppe in die anderen Stokwerke führte. Er schlich den Flur entlang und betrachtete nachdenklich die Treppe. Sie war, wie alles hier, aus Holz. Es war mit Sicherheit ziehmlich unmöglich, sich geräuschlos auf dieser Treppe zu bewegen. Prüfend betrachtete er das Geländer. Es sollte ihn aushalten können, aber es war bestimmt schwierig, darauf zu balancieren, da es relativ steil war. Er setzte einen Fuß auf das Geländer, merkte ziehmlich schnell, daß er die Balance verlor und konnte sich nicht anders helfen, als zur Seite wegzuspringen. Er landete auf einer Treppenstufe, die sofort ein lautes Knarren von sich gab. Jetzt war er bestimmt entdeckt. Angst beschlich ihn. Er lauschte. Es war nichts zu hören. Er wartete und kauerte sich in einer Ecke zusammen. Da, am unteren Ende der Treppe erschienen zwei dunkle Gestalten. Sie schlichen geübt die Treppe hoch, einer immer etwas weiter zurückbleibend, um dem anderen den Rücken freizuhalten. Kane wartete, bis sie an ihm vorbei waren. Die Ersten zwei waren jetzt also zwischen ihm und seinem Fluchtweg. Er hoffte, daß der Sensei ihn verstehen und es nicht zum Kampf kommen würde. Er hatte versucht, sich die Stellen zu merken, auf die die Gestalten getreten waren. Er vesuchte, jetzt auf dem umgekehrten Weg nach unten zu gelangen. Am Fuße der Treppe schaute er sich um, er bemerkte keine der beiden Gestalten, die dort unten im Schatten lauerten. Zu seinem Glück blieb er auch ihren Augen verborgen, da er beim Weg nach unten keine weiteren Geräusche gemacht hatte. Er schlich nach links den Flur entlang, bis zu der einzigen Tür auf der rechten Seite. Dahinter müßte der Trainingsraum sein. Leider war die Tür geschlossen, er sah jedoch unter der Tür einen Lichtschein hervortreten. Er schlich auf der gegenüberliegenden Seite an der Wand entlang und kauerte sich in ein Ecke. Er wollte warten, bis sich die Lage hier etwas beruhigt hatte.

Nach einer Weile kehrten vier schwarze Gestalten zum Trainingsraum zurück. Er stutzte. Vier? Er hatte doch nur zwei gesehen? Wo waren die anderen verteckt gewesen? Sie waren wohl wirklich gut verteckt. Sie ließen die Tür offen stehen. Was für ein Glück. Er sah, daß sie ihre Schuhe auszogen und den Raum barfuß betraten. Leise band auch er seine Schuhe auf, streifte sie ab und stellte sie neben die Tür, die Schnübändel zusammengebungen, so daß er sie im Vorbeilaufen leicht greifen konnte. Vorsichtig betrat er den Raum. Sie schienen ihn nicht zu bemerken. Es waren insgesamt neun Leute anwesend, fünf Asiaten, zwei arabisch aussehende Männer und zwei Europäer. An den Wänden des Raumes hingen viele verschiedene Waffen, an einer Stirnseite stand ein Ständer mit Übungswaffen aus Holz. Er kniete sich an dieser Seite nieder und räusperte sich. Alle Köpfe fuhren zu ihm herum, die acht Schüler sprangen auf, nur der Sensei blieb sitzen und fixierte ihn mit seinem Blick. Er machte mit der Hand eine kurze Bewegung, seine Schüler blieben erstmal stehen. "Beeindruckend", sagte er trocken.

Kane verbeugte sich leicht.

"Was wollen sie hier?"

Kane ließ seinen Kopf gesenkt, beobachtete jedoch aus den Augenwinkeln heraus die Schüler: "Ich suche einen Lehrer."

Der Sensei blickte zur Seite, einer der Asiaten fing an auf Kane zuzugehen. Dieser blieb jedoch erstmal ruhig sitzen, er hoffte, daß er schneller als sein vermeintlicher Gegener sein würde.

"Was muß ich tun, damit Ihr mich als Schüler akzeptiert?"

Der Sensei sah ihn erstaunt an, der andere blieb ca. fünf Schritte vor Kane stehen, "Ihr glaubt also, es wert zu sein, von mir ausgebildet zu werden? Ich habe gesehen, daß Ihr leise seid. Seid Ihr auch schnell und geschickt?"

Kane richtete sich auf: "Stellt mich auf die Probe und seht, ob Ihr mich für würdig befindet."

Der Sensei winkte seinen Schülern zu. Sie bildeten einen Halbkreis, in dessen Mittelpunkt Kane kniete. Der Sensei stand auf und ging zu einer Wand, an der Wurfwaffen aufgehängt waren. Er nahm sich drei Wurfsterne von der Wand. "Kennt Ihr diese Waffen?" Kane verneinte. "Gut. Tretet zur Seite, ich will ihm alleine gegenüberstehen." Die Schüler gehorchten. "Steht auf." Kane gehorchte. Der Sensei deutete eine Verbeugung an, Kane erwiderte den Gruß. Prüfend fixierte der Sensei den unbekannten und wog dabei einen Stern in der rechten Hand. Er warf, Kane sprang in die Luft in ein Spagat, der Stern flog zwischen seinen Beinen durch.

Der Seinsei schien zu zögern, drehte sich leicht zur Seite und warf mit beiden Händen je einen Stern nach Kane. Kane ließ sich nach hinten zu Boden fallen, als er aufkam nutzte er seinen Schwung um einen Überschlag rückwärts zu macen und wieder auf den Füßen zum Stehen zu kommen. Der Sensei sah ihn an, Kane blickte zurück, voller Erwartung, was jetzt kommen mochte.

"Gut. Ich akzeptiere dich vorerst als meinen Schüler. Wie ist dein Namen?"

"Kane. Ich fühle mich geehrt, von Euch ausgebildet zu werden."

"Wir fangen noch heute mit der ersten Lektion an."

So geschah es, daß Kane einen Lehrer fand, der ihn in der Kunst des Kampfes unterweisen würde.

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